Das Frauenhearing Aschaffenburg arbeitet unabhängig von Parteipolitik, überkonfessionell, zielorientiert und demokratisch und ist seit 1986 als Frauenbündnis aktiv. Wir greifen regelmäßig wichtige frauen- und gleichstellungspolitische Problematiken auf. Unsere Veranstaltungen finden meist im Rahmen der Frauenaktionswochen statt. Diese reichen vom Equal Care Day, über den Equal Pay Day zum internationalen Frauentag. Einen schönen Überblick zur Geschichte des Internationalen Frauentages gibt es beim Deutschen Frauenarchiv.
Unsere Arbeitstreffen finden online oder in Präsenz statt. Habt ihr Lust, euch für eine geschlechtergerechte Gesellschaft einzusetzen? Wir freuen uns über engagierte Mitstreiterinnen! Ihr findet uns auf Facebook.
Unser Anliegen ist es, das Bewusstsein für geschlechtsbedingte Benachteiligungen zu schärfen und Frauendiskriminierung entgegenzuwirken. Wir beteiligen uns mit Öffentlichkeitsarbeit am frauenpolitischen Geschehen und richten Veranstaltungen aus. Unser Ziel ist eine geschlechtergerechte Gesellschaft.
Zum Ausklang des Frauenmonats März lädt das Frauenhearing Aschaffenburg zu einer Vortragsveranstaltung am Mittwoch in das MIZ (Miteinander im Zentrum) Aschaffenburg ein.
»Wer braucht heute noch Gleichstellung? Antifeminismus in der Männerrechtsbewegung«
Egal ob radikale Initiativen, zivilgesellschaftliche Vereine oder kommunale Gleichstellungsbüros: Wer sich feministisch engagiert, bekommt es immer wieder auch mit Ablehnung und Gegenbewegungen zu
tun. Die Referentin Jennifer Degner-Mantoan wird im Vortrag der Frage nachgehen, wo und auf welche Weise sich Antifeminismus in der heutigen Gesellschaft äußert und wie
Antifeminismus mit anderen Ideologien der Ungleichheit einhergeht.
Jennifer Degner-Mantoan ist in der gewerkschaftlichen und politischen Bildung aktiv und promoviert zu Antifeminismus als Brückenideologie am Beispiel der deutschen Männerrechtsbewegung.
Der Eintritt ist frei, Einlass ab 18:30 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich.
Das anhaltende Leben unter Pandemiebedingungen hat Frauen und Familien vieles abverlangt. Wir haben eine nicht für möglich gehaltene Ausbeutung weiblicher Ressourcen erlebt. Auch global gesehen sind Frauen die Leidtragenden der Pandemie. Viele Mütter und pflegende Angehörige mussten ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder sogar ihre Arbeitsstellen kündigen, um der Fürsorgearbeit gerecht werden zu können.
Es bestehen keine gesetzlichen Regelungen für eine mögliche Rückkehr zum vorherigen Erwerbsumfang, es wurden keine Ansprüche auf Corona-Elternzeit geschaffen. Familien sind seit Monaten über ihrer Belastungsgrenze, die Politik hat es versäumt, die Belange von Familien in ihren Fokus zu rücken.
Zum internationalen Frauentag 2022 hat das Aschaffenburger Frauenhearing seine Plakataktion erneuert und stellt in Aschaffenburger Bildungseinrichtungen, Behörden, Institutionen und Geschäften Plakatsets zu häuslicher Gewalt, Rollenbildern und Sexismus aus. Mehr denn je bleibt es unser Anliegen, für eine geschlechtergerechte Gesellschaft einzutreten. Die Plakate stehen auf der Homepage der Stadt Aschaffenburg zum Download bereit.
Das öffentliche und private Leben bleibt geprägt durch die anhaltende COVID-19 Pandemie und politische Maßnahmen der Pandemiebekämpfung. War der Diskurs im Frühjahr 2020 zunächst getragen von Veränderungsbereitschaft, Aufbruch und Wandel hin zu einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft, zeigten die darauffolgenden Konjunkturpakete die Priorisierungen der Bundesregierung unter dem Diktat des Marktes.
Die in unserer Veranstaltung am internationalen Frauentag 2020 geforderte Aufwertung und faire Verteilung der Sorgearbeit bleibt weiterhin ein zentrales Anliegen auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Erst recht in Zeiten, die geprägt sind durch eine massive Verschlechtung der Lebensbedingungen von Frauen und Familien.
In Aschaffenburg findet 2021 zum ersten Mal eine gemeinsame Ausrichtung des internationalen Frauentages statt. Das Frauenhearing rückte mit seinen Netzwerkpartner:innen und den Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis drei Themen in den Fokus:
Unsere geplante Straßenaktion mit verschiedenen Infoständen in der Aschaffenburger Innenstadt musste leider dem Pandemiegeschehen weichen. Aber die Buchhandlung Diekmann hat uns ein Schaufenster zur Verfügung gestellt, um auf diese über den Frauentag hinausgehende Themen aufmerksam zu machen. Wir sagen vielen herzlichen Dank!
Zum Internationalen Frauentag 2020 haben wir eine Sonntagsmatinee veranstaltet. Unser Motto lehnte sich an den Equal Care Day an und nahm die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ins Visier.
Der Aktionstag Equal Care Day wurde ins Leben gerufen, um auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Care-Arbeit aufmerksam zu machen. Im Vorfeld der Veranstaltung legten die Mitglieder des Frauenhearings Rentate Oehler und Birgit Happel im Interview mit dem Main Echo die Eckpunkte der unvollendeten Gleichstellung von Frauen dar.
Matinee des Frauenhearings am Internationalen Frauentag zu Erwerbs- und Finanzbiografien von Frauen
Zum Internationalen Frauentag 2020 lud das Frauenhearing in Kooperation mit der VHS Aschaffenburg, der Gleichstellungstelle des Landkreises Aschaffenburg und der Equal Care Day Initiative ein. Die Soziologin Dr. Birgit Happel sprach zum Thema Frauen machen Care-Arbeit – Männer machen Karriere?
Das Frauenhearing Aschaffenburg griff damit erneut eine wichtige frauen- und gleichstellungspolitische Problematik auf. Die Referentin zeigte anhand zahlreicher Studien auf, dass Frauen in Deutschland gleiche Rechte haben, aber vielfach doppelte und dreifache Pflichten erfüllen. Die gleiche Gewichtung von Lohn- und Familienarbeit steht für viele in weiter Ferne. Weltweit werden täglich 12,5 Mrd. Stunden für unbezahlte Hausarbeit und Familienfürsorge geleistet, insbesondere von Frauen.
Warum die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern so lange braucht, ist für Happel in traditionellen Strukturen begründet. Die Sozialversicherung fuße auf männlichen Erwerbsbiografien, eine Sackgasse für Frauen seien Familienversicherung und Ehegattensplitting. Studien belegen ebenfalls, dass Minijobs eher ein Hindernis, denn ein Sprungbrett für eine erfolgreiche Erwerbsarbeit darstellen. Bei einer Scheidung stehen zu viele Frauen vor finanziellen Problemen. Oftmals fehle ein Ehevertrag und zu wenige Frauen handelten nach dem Motto von Helma Sick, einer der ersten Frauenfinanzdienstleisterinnen in Deutschland: Lieber jetzt unromantisch, als später arm.
Ein Kind stellt für Frauen noch immer ein berufliches Risiko dar. Mit Erziehungsaufgaben reduzieren 39% ihre Berufstätigkeit, aber nur 15% der Männer. Happel betonte, Frauen haben mit ihren Bildungsabschlüssen längst gleichgezogen, können aber ihre beruflichen Auszeiten für Kinder oder Pflegeverantwortung nur schwer aufholen. Frauen haben eine höhere Lebenserwartung, verdienen aber schlechter und sammeln durch die Überlast an Care-Arbeit nur wenig Rentenpunkte. Das vorgestellte Armut-verhindern-Spiel des Frankfurter Frauenreferats zeigt anschaulich die verschiedenen Faktoren für diese strukturell begründete Diskriminierung auf.
Die Referentin fordert besonders junge Frauen auf, ihre gute Bildung in entsprechende Rendite umzusetzen.
Auch ihre eigene Erwerbsbiografie nennt sie kurvig. Nach Elternzeit und Pflegeverantwortung kam sie erst spät
dazu, sich für feministische Themen stark zu machen. Mit ihrer Plattform Geldbiografien richtet sie sich vor allem
an Multiplikator*innen, um auch Frauen in prekären Lebenslagen nicht aus den Augen zu verlieren.
Wenngleich Deutschland an der Schwelle zu großen Veränderungen stehe und Frauen für Führungsaufgaben entdecke, haben noch immer zu wenige Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und bieten familienfreundliche Strukturen. Abzuleitende Forderungen an die Politik sind etwa Umverteilung der unbezahlten Sorgearbeit, Herstellung von Entgeltgleichheit und vor allem die Aufwertung sogenannter "Frauenberufe" in pflegerischen und erzieherischen Bereichen. Mit familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen sollen die Männer ins Boot geholt werden. Happel appelliert an junge Familien, Aushandlungsprozesse anzugehen und sich an neue Formen der Partnerschaft zu wagen!
Ein herzliches Dankeschön geht an die scheidende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aschaffenburg, Frau Dr. Hiltrud Höreth, für ihre langjährige finanzielle und ideelle Unterstützung. Auch bei Frau Oleschkewitz, der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis, bedanken wir uns herzlich für die Unterstützung und natürlich bei der Leiterin der VHS, Frau Dr. Kerzel-Kohn, für die gute Zusammenarbeit. Eine schöne Überraschung gelang dem DGB Vorsitzenden Björn Wortmann, der allen Besucherinnen zur Begrüßung eine Rose überreichte. Die Berichterstattung des DGB Unterfranken finden Sie hier.
2019 wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 70 Jahre alt und damit auch Art. 3, Abs. 2 Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Diese Formulierung war seinerzeit im parlamentarischen Rat heftig umstritten und wurde gar abgelehnt.
Das Frauenhearing, die Gleichstellungsstelle der Stadt und die VHS Aschaffenburg luden zur Filmvorführung Sternstunde ihres Lebens ein und hatten volles Haus im großen Saal der VHS! Vielen Dank an alle Aschaffenburgerinnen und Aschaffenburger für euren Besuch und die spannende Diskussion im Anschluss!
Sternstunde am Internationalen Frauentag
Frauenhearing erinnert an 70 Jahre Gleichstellungsparagrafen im Grundgesetz
Das Frauenhearing Aschaffenburg lud in Kooperation mit der VHS und der Gleichstellungsstelle der Stadt Aschaffenburg am Internationalen Frauentag zur Filmvorführung Sternstunde ihres Lebens in die VHS ein. 2019 wird das Grundgesetz 70 Jahre alt und damit auch Artikel 3, Abs. 2: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Der Film schildert den Kampf der Abgeordneten Dr. Elisabeth Selbert gegen alle Widerstände und schließlich die Aufnahme des Gleichstellungsparagrafen in das Grundgesetz. Die erfolgreiche Abstimmung und Verkündigung bezeichnete Selbert später als die Sternstunde ihres Lebens.
Die Kasseler Juristin war eine überaus starke, politische Frau. Sie sah sich nicht als Frauenrechtlerin, war aber Expertin für frauendiskriminierende Fallstricke der Rechtsetzung und deren Folgen. Sie beklagte immer wieder, dass Frauen in den Parlamenten unterrepräsentiert sind: "In die Parlamente müssen die Frauen! Dort müssen sie durchsetzen, was ihnen zusteht!"
Die an den Film anschließende Diskussion im voll besetzten Saal der VHS beschäftigte sich mit der Frage, wo wir heute stehen und was noch geschehen muss, damit Frauen und Männer wirklich gleichberechtigt sind. Die Berufs- und Karrierewege von Frauen werden durch traditionelle Strukturen beeinflusst, v.a. durch die Übernahme unbezahlter Care-Arbeit. Die Männerdominanz in Gremien wird verstärkt durch lange Redezeiten; Frauen kommen Studien zufolge weniger zu Wort. Sie fühlen sich an den Rand gedrängt, nicht ernst und wahr genommen – einer der vielen Gründe, warum der Frauenanteil in der Politik nach wie vor gering ist.
Die unbereinigte Lohnlücke von 21% spiegelt nicht nur den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen, sondern auch strukturelle Rahmenbedingungen. Der Global Gender Gap Report 2018 setzt Deutschland auf Rang 14 bei der Umsetzung der Gleichberechtigung.
Die "gläserne Decke" und der von der schwedisch-deutschen AllBright Stiftung beschriebene Thomas-Kreislauf verhindern den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen – nach dem Ähnlichkeitsprinzip werden eher Männer namens Thomas oder Michael befördert – Mann bleibt unter sich. Die Aschaffenburger*innen waren sich einig, dass auf vielen Ebenen genug zu tun bleibt und keine weiteren 70 Jahre vergehen sollten, bis Art. 3, Abs. 2 GG durchgesetzt ist.
Unser Dank für eine großartige Kooperation geht an Frau Dr. Kerzel-Kohn, Leiterin der VHS Aschaffenburg und Frau Dr. Höreth, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Aschaffenburg.
Das Frauenhearing Aschaffenburg lud anlässlich des internationalen Frauentags 2018 die Historikerin Nadja Bennewitz ein.
Heuer vor 100 Jahren war es soweit: Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges rief der Rat der Volksbeauftragten 1918 das allgemeine Wahlrecht für alle Frauen und Männer aus. Gerne hätten einige das Rad der Geschichte wieder zurückgedreht, doch hinter diesen Status quo gab es kein zurück.
Die Veranstalterinnen eröffneten den Vortrag unter der Leitung von Renate Oehler mit Statements zur politischen Partizipation von Frauen heute, der wirtschaftlichen Situation von Frauen, zur häuslichen und sexualisierten Gewalt und den gegenwärtigen antifeministischen Stimmen. Die Aschaffenburger Gleichstellungsbeauftragte Dr. Hiltrud Höreth warf zunächst einen Blick zurück auf die politischen Gegebenheiten in den 1980er Jahren, als die kommunalen Gleichstellungsstellen in Bayern entstanden.
Nadja Bennewitz begrüßte es in ihrer Einführung, dass die Veranstaltung nicht als Jubelveranstaltung zur Errungenschaft des 100-jährigen Frauenstimmrechts konzipiert wurde, sondern über aktuelle Missstände aufklärt und weiterführende Fragen aufwirft. In ihrem Vortrag gab sie einen spannenden Einblick in die emanzipatorischen Prozesse des ausklingenden 19. Jahrhunderts und der Weimarer Zeit.
Die Historikerin leitete verschiedene feministische Strömungen her, die schließlich am 12. November 1918 in Deutschland, in Schweden im Jahr 1921, in Großbritannien 1928, in Spanien 1932 und in Frankreich 1944 zur Einführung des Frauenstimmrechts führten. Die Schweiz war das Schlusslicht der Bewegungen und öffnete erst im Jahr 1971 ihre Wahllokale für die weibliche Bevölkerung, in einigen Kantons sogar noch später.
Dass sich die Einführung des Frauenwahlrechts in den europäischen Staaten zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten vollzog, hing stark mit gesellschaftlichen und politischen Strömungen zusammen. Den Anfang machte Finnland im Jahr 1906, es folgten Norwegen im Jahr 1913, Dänemark und Island im Jahr 1915. Die kaum entwickelten Klassengegensätze der skandinavischen Länder – allesamt homogene Gesellschaften – erleichterten es den Frauen, ihre Belange durchzusetzen. In weniger egalitären Ländern kamen bürgerliche Geschlechterrollen stärker zum Tragen und untermauerte eine strenge Dualität der Sphären Öffentlichkeit (den Männern vorbehalten) und Häuslichkeit/Privatheit (den Frauen zugeschrieben) die Grenzziehung der Geschlechter.
In Großbritannien schreckte die Suffragettenbewegung nicht vor gewalttätigen Auseinandersetzungen zurück. In Deutschland kam es zum Bruch der Frauenbewegung in zwei Lager: bürgerliche und proletarische Frauenbewegung kämpften separat. Das bürgerliche Lager spaltete sich weiter auf in einen radikalen und einen gemäßigten Flügel. Die Frauenrechtlerinnen machten auf unbefriedigende Zustände in der Gesellschaft aufmerksam und gründeten konspirativ Vereine. Per Gesetz und unter Androhung von Strafe war ihnen jegliche Mitarbeit in Parteien und politischen Vereinen untersagt.
Dennoch wurde im Jahr 1911 der erste Frauentag begangen, und Tagungen, Demonstrationen und Kundgebungen einberufen. Das Recht auf eine gleichberechtigte Mitsprache am politischen Leben hatte sich die bürgerliche und proletarische Frauenbewegung hart erkämpft, wenn auch mit unterschiedlichen Mitteln. Die Auseinandersetzungen besitzen bis heute erstaunliche Aktualität. Die gemäßigten Frauenrechtlerinnen forderten zunächst nur eine Beteiligung der privilegierten Frauen am Drei-Klassen-Wahlrecht, dem „Damenwahlrecht“, wie es die proletarische Kämpferin Clara Zetkin bissig nannte. Der radikale Frauenstimmrechtsverein wirkte beunruhigend auf die männliche Öffentlichkeit, in der Presse war von „hysterischen Weibern“ die Rede.
Das gute Ergebnis bei der ersten Wahl, bei der 41 Parlamentarierinnen in die Nationalversammlung einzogen, täuscht darüber hinweg, dass sich hierunter nur Frauen des
gemäßigten und konservativen Flügels fanden, die nicht oder erst sehr spät das Frauenwahlrecht gefordert hatten. Sie hatten jedoch von den radikalen Kämpfen profitiert.
In der anschließenden Diskussionsrunde herrschte Einigkeit darüber, dass die frauen- und gleichstellungspolitischen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte keineswegs selbstverständlich waren und die Frauen hart dafür kämpfen mussten. Es wurde deutlich, dass die Forderungen an die Politik wie Entgeltgleichheit, Aufwertung von sogenannten Frauenberufen oder Familiensplitting auch weiterhin mit Nachdruck gestellt werden müssen. Darüber hinaus benötigen Frauen Freiräume und entsprechende strukturelle Bedingungen für eine politische und gesellschaftliche Partizipation.
Anlässlich des Internationalen Frauentags lud das Frauenhearing Aschaffenburg die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags und Bundesministerin a.D. Renate Schmidt zu einer Lesung ins Mehrgenerationenhaus ein. Sie stellte ihr gemeinsam mit der Frauenfinanzdienstleisterin Helma Sick veröffentlichtes Buch Ein Mann ist keine Altersvorsorge vor.
Renate Schmitt analysierte im MiZ (Miteinander im Zentrum) glasklar: Die Fehlanreize des Steuersystems begünstigen eine Aufrechterhaltung der klassischen Rollenvereilung. Eine Hinzuverdienerehe kostet die Gesellschaft im Laufe eines Arbeitslebens eine halbe Million Euro – mit Studium, Ehegattensplitting und der beitragsfreien Krankenversicherung für die nicht berufstätige Partnerin.
Die im Main-Echo veröffentlichte Pressemitteilung zur Veranstaltung findet ihr hier.