Heute schon investiert?

So stärkst du deine Vermögensbiografie

Unsere Zukunft beginnt heute. Wer finanziell auf soliden Füßen stehen möchte, kommt nicht umhin, sich früh mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen. Die Stellschrauben für wirtschaftliche Unabhängigkeit liegen im Beruf, in der eigenen Geldgeschichte und in unseren Vermögensinvestitionen.

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Für den sukzessiven Aufbau eines Vermögens ist es unabdingbar, eine belastbare Budgetplanung durchzuführen, einen Notgroschen als Liquiditätsreserve aufzubauen, die eigene Risikobereitschaft zu analysieren, sich finanzielle Ziele zu setzen und eine persönliche Finanzstrategie zu entwickeln.

 

Das Einmaleins der Vermögensplanung ist kein Hexenwerk, sondern es erfordert etwas Zeit und Muße, sich in die Themen einzuarbeiten. Wenn du deine Ersparnisse nicht der Inflation opfern willst, führt in Zeiten von Niedrigzinsen und hohen Immobilienpreisen kein Weg daran vorbei, sich näher mit den Finanzmärkten zu beschäftigen. Meine Mission ist es, dich dabei zu unterstützen und dir aufzuzeigen, dass Finanzen keine langweilige Angelegenheit sind, sondern Spaß machen! Es geht schließlich um dein ganzes Leben, deine Träume und Lebensziele. Du benötigst dazu kein BWL Studium und herausragendes finanzmathematisches Verständnis, sondern kannst dich in deinem eigenen Tempo einlesen und weiterbilden. Die Investition in deine (Finanz-)Bildung zahlt sich mehrfach aus!

 

Wo fängst du an? Eine solide Budget- und Vermögensplanung hilft in allen Lebensbereichen. Gerade, wenn es mal beruflich oder privat nicht so gut läuft, ist es immens beruhigend, an der Finanzfront nicht auch noch Probleme zu haben. Am Anfang kostet es ein bisschen Mühe, bis das Budget so austariert ist, dass du automatisiert sparen und anlegen kannst. Hier greift der Grundsatz: Pay yourself first. Das heißt nichts anderes als, vergiß dich nicht selbst! Bestimme einen Betrag X, den du zeitgleich mit dem Eingang deines Einkommens jeden Monat zur Seite legst. Damit können sich auch diejenigen überlisten, bei denen am Ende des Monats nichts übrig bleiben würde und die es immer weiter vertagen, endlich mit dem Aufbau ihrer Finanzreserve anzufangen. Ein Dauerauftrag hilft also.

 

Zunächst, um ein Polster von 3 bis 5 Monatsgehältern anzusparen, das bei allen unvorhergesehenen Ereignissen Sicherheit bietet. Wenn du das geschafft hast, geht es daran, die eigenen Ziele abzustecken: Wofür willst du sparen, was soll mit dem Geld passieren, wie sehen deine beruflichen Pläne aus, hast du vor, mal ein Haus zu bauen, steht eine Familienplanung vor der Tür, etc. Nicht vergessen werden, darf auch das Thema Absicherung: Wie bin ich für Notfälle gerüstet, welche Versicherungen brauche ich (und auf welche kann ich verzichten), ist meine Erwerbsfähigkeit abgesichert, wie steht es um meine Altersvorsorge? Das alles sind Pflichtthemen, um die wir nicht herumkommen.

Dann aber folgt die Kür: Nämlich der Aufbau eines Vermögensgrundstocks. Hierzu musst du deine eigene Risikobereitschaft kennen und dich mit dem ABC der Kapitalmärkte auseinandersetzen. Aber keine Angst, es geht wirklich um leicht verständliche Basics. Zum Beispiel um den Zusammenhang von Sicherheit und Ertrag, um kalkulierte Risiken und um verschenkte Renditen durch unnötiges Aufschieben. Du brauchst dagegen nicht zu wissen, wie Futures und Derivate funktionieren. Im Blogartikel 5 Tipps zur Vermögensplanung findest du Grundregeln zur Geldanlage an der Börse.

 

Übrigens rät uns die Glücksforschung, in Erfahrungen, Begegnungen, Erlebnisse zu investieren. Vieles davon ist unbezahlbar, aber für andere schöne Dinge brauchen wir ausreichend Ressourcen und finanzielle Mittel. Der Psychologe und Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman empfiehlt: »Wer sein Glück vergrößern möchte, sollte sich mehr Momente verschaffen, in denen er auf etwas Schönes konzentriert ist.«

 

Im Alltag lässt sich das nicht immer so leicht umsetzen. Berufliche Aufgaben, familiäre Verpflichtungen, Erledigungen, Routinen und andere Verantwortlichkeiten halten uns oft genug im Hamsterrad gefangen. Wann bleibt Zeit für das Schöne, für Muße und Nachdenklichkeit, Zeit für Veränderung, für das Entwerfen und Gestalten neuer Wege? Mit Rainer Maria Rilke gesprochen: »Und mit kleinen Schritten gehn die Uhren neben unserm eigentlichen Tag.«

Erschaff dir deine Welt von morgen selbst

Viele Frauen sind heute motiviert und inspiriert und wollen einen aktiven Beitrag leisten, um die Welt zu verändern und nachhaltiger zu gestalten. Wer dabei seine beruflichen Ziele und seine persönlichen Visionen synchronisiert, kommt der Konzentration auf das Schöne ein gutes Stück entgegen.

 

Ambitionen und neue Wege, sei es im Privaten oder im Beruflichen, erfordern oft Investitionen – zeitlicher und finanzieller Art. In der Arbeit mit Frauen kommt hier oft der Einwand: »Für dieses oder jenes reicht mein Geld (gerade) nicht aus«. Oder auch: »Dafür habe ich doch überhaupt keine Zeit.« Dann gilt es umso genauer hinzuschauen, welche Art von Investition dich langfristig weiter nach vorne bringen wird?

 

Wo stehst du gerade, wie sieht dein Lebensentwurf aus? Was kannst du heute tun, um deine persönliche und finanzielle Zukunft krisenfest zu machen? Wer anlegen und investieren lernt, muss größere Zusammenhänge im Blick behalten und sich an langfristigen Zeiträumen ausrichten. Gerade wenn du einen Kinderwunsch hast, zahlt es sich aus, frühzeitig die Weichen für die eigene Vermögensbiografie zu stellen. Denn in Lebensphasen, in denen wir mehr unbezahlte Arbeit übernehmen und unsere finanzielle Unabhängigkeit vielleicht eingeschränkt ist, haben wir dann immer noch unser Wertpapierdepot in petto. Wenn du bereits Mutter bist und Fürsorgeverantwortung übernimmst, ist es wichtig, deine Vorsorge nicht ganz auf Eis zu legen. Sprich mit deinem Partner, deiner Partnerin über mögliche Formen des Ausgleichs für die Übernahme von Sorgearbeit. Zur Kompensation kannst du dir etwa einen Wertpapiersparplan auf deinen Namen ansparen lassen oder deine betriebliche Altersvorsorge  weiterlaufen lassen.

 

Viele Frauen sind bei ihren Anlageentscheidungen zunächst recht sicherheitsorientiert. Doch in ihren privaten Lebensentscheidungen liegen oft große implizite Risiken verborgen, die ein Vielfaches teurer werden können als schwankende Börsenkurse. Die Stichworte sind Steuerklassenwahl, keine oder schlechte Eheverträge, Teilzeitfallen. Deshalb: Behalte deine finanzielle Unabhängigkeit immer im Auge und schiebe das Thema Finanzen nicht auf die lange Bank, vor allem, gib es nicht aus der Hand. Das Einmaleins der Vermögensbildung ist leichter erlernt, als du vielleicht denkst. Wichtig ist immer der erste Schritt. Lies dich ein, sprich mit Freundinnen über Geld, Gender Gaps, Steuerklassen, Börse und Anlagemöglichkeiten.

Wer Früchte ernten möchte, muss säen und investieren.

In Veränderungsprozessen stellen wir uns viele Fragen: was muss ich wissen, was muss ich lernen, wen muss ich kennen, um meine Ziele zu verwirklichen? Die Frage lautet auch: Sind wir bereit, in uns selbst zu investieren? In unseren beruflichen Weg, unser Lebensglück, unsere Zukunft, unsere finanzielle Emanzipation? Dabei geht es meist nicht nur um Geld, sondern auch um Vertrauen in die Zukunft, selbstbestimmte Lebensplanung und vor allem um Mut. Das Wechselspiel von richtungsweisenden Finanz- und Lebensentscheidungen hat die ehemalige Deutschland-Chefin der internationalen Großbank HSBC, Carola Gräfin von Schmettow, mit einem schönen Zitat verdeutlicht: »Meine Bildungsrendite schlägt meine erfolgreichsten Optionsscheine« (Handelsblatt 15.09.2016).

 

Also denk daran: Auch Investitionen in dein Humankapital und in deine Erwerbsbiografie zahlen sich aus.

Lege los und schaue auf das Big Picture!

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